14.10.2024
„Orgel des Monats September“ in Kitzen im Kirchenkreis Merseburg

Restaurierung der Rühlemann-Orgel wird mit 6.000 Euro unterstützt

PM  095 M – 24.9.2024


Die Stiftung Orgelklang fördert die Orgel der Kreuzkirche Sankt Nikolai in Kitzen im Kirchenkreis Merseburg im Rahmen des Projekts „Orgel des Monats September 2024“ mit 6.000 Euro. Die Orgel ist eines von mehr als 300 Instrumenten aus der „Orgelbau-Anstalt W. Rühlmann“ in Zörbig, die zum Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Werkstätten Mitteldeutschlands zählte. Für die anstehende Sanierung des Instruments sind rund 73.000 Euro notwendig.

Das weitgehend original erhaltene Instrument muss von Grund auf gereinigt werden. Außerdem sind die Registertraktur, die Windanlage sowie das Pfeifenwerk instand zu setzen. Danach soll die Orgel wieder an ihren Platz auf der Westempore von St. Nikolai zurückkehren.

Der örtliche Förderverein unterstützt die Restaurierung: Es werden Orgelpfeifen-Patenschaften angeboten und besondere Veranstaltungen – wie zum Beispiel ein Orgel-Spendenlauf –, deren Erlöse der Restaurierung zugutekommen. Schon jetzt plant der Förderverein Konzerte für die Zeit nach der Orgelrestaurierung: Dafür werden beispielsweise Mitglieder des Leipziger Thomanerchores eingeladen.

Wilhelm Rühlmann (1842 – 1922) war bei seinem Vater in die Lehre gegangen und dann Geselle des berühmten Orgelbauers Friedrich Ladegast in Weißenfels. Dieser soll das herausragende Talent des Schülers erkannt und gefördert, und es, so heißt es im Nachruf auf Rühlmann am 1. März 1922 in der Zeitschrift für Instrumentenbau, „ohne Bitterkeit“ hingenommen haben, „daß der Schüler schließlich den Meister überflügelte“. Darüber hinaus bescheinigte die Zeitschrift allen Rühlmannschen Orgeln eine „vornehme Tongebung“ und „einen wundervoll satten und feierlichen Klang“. Das opus mit der Nummer 236 in St. Nikolai schuf Wilhelm Rühlmann im Jahr 1902. Nachdem es zunächst in der Garnisonkirche in Halle stand, wurde es 1927 erst nach Erfurt, und dann im Jahr 1937 nach Kitzen umgesetzt. Diese offenbar selbstverständliche „Wiederverwertung“ des Instruments spricht für seine Güte, ebenso wie der heutige Einsatz der Gemeinde für ihre Orgel.


Hintergrund

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 17 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro (bzw. 70.600 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Förderzusagen mehr als 1,5 Millionen Euro gegeben (bzw. fast 2,3 Millionen Euro inkl. Projektspenden).


Mehr Infos unter:

www.stiftung-orgelklang.de


Bei Rückfragen:

Ulrich Hacke (Stiftung Orgelklang)

Tel.: 0511 2796 615