14.07.2020
Wort zum Sonntag 16/2020
Zeugnistag
Zeugnistag. Ich denke an die, die sich abgemüht haben, ein ganzes Schuljahr lang und denen nun eine ungenügende Leistung attestiert wird! Wie ist das zu verkraften? Wieviel Wut oder Verzweiflung sammelt sich? Mit welchem Selbstwertgefühl bleiben sie zurück?
Eine ähnliche Geschichte wird von Petrus, dem Fischer in der Bibel erzählt. Er hat eine ganze Nacht lang gearbeitet und nichts gefangen, wieder einmal. Da begegnet ihm Jesus, wird erzählt. Er steigt in sein Boot, um von dort aus zu predigen. Worüber er predigt, wird nicht erzählt, aber dass er Petrus danach auffordert, noch einmal hinauszufahren, gegen alle Berufserfahrung eines Fischers. Petrus antwortet: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.“ Belohnt wird er mit übervollen Netzen.
Gegen alle Erfahrung versucht er es noch einmal. Jesu Wort hat das bewirkt. Seine Worte haben Vertrauen aufgebaut.
Das hoffe ich für alle, die sich abgemüht haben, ein ganzes Schuljahr lang, dass sie Worte hören, denen sie vertrauen können, die sie stark genug machen, um neue Wege zu gehen. Vertrauen ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft. Für uns Christen ist das Vertrauen auf Gottes Mitgehen die Kraftquelle. Deshalb erzählen wir uns die Geschichte vom Fischer Petrus so gern.
Diplomgemeindepädagogin Christine Aechtner-Lörzer