Wort zum Sonntag

Lebt als Kinder des Lichts

Auf die vielfältigen Möglichkeiten des Internets, sich zu informieren und miteinander zu kommunizieren, möchte ich heute nicht mehr verzichten. Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie haben wir da viel Neues und Nützliches für uns entdeckt. Freilich sind auch die dunklen Seiten des Internets nicht zu übersehen. Nicht nur im Darknet wird Schlimmes verbreitet – brutalste Gewalt, Kindesmissbrauch, Hass, Rassismus… – auch in den Social Media geht es nicht nur sozial zu; auch da wird viel im Dunkeln gehandelt. So mancher versteckt sich hinter falschem Namen und verbreitet Fake-News und Hassmails, ohne sein Gesicht zu zeigen. Wie soll man sich dagegen wehren? Wie lernen, Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden, wenn man nicht von Angesicht zu Angesicht miteinander reden kann? Man muss ja nicht immer einer Meinung sein. Aber wir sollten mit offenem Visier miteinander streiten. Da ist noch manches zu lernen. In einem fast 2000 Jahre alten Text der Bibel heißt es: „Lebt als Kinder des Lichts.“ (Epheser 5,8): Offensichtlich schon damals – ohne Internet  eine wichtige Ansage: Tritt heraus aus dem Schatten, zeig dein Gesicht. Es lohnt sich. „Die Frucht des Lichtes ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“, sagt der alte Text. Das brauchen wir auch. Leben braucht das Licht.

Pf.i.R. Bernd Rudolph, Bad Lauchstädt