07.11.2022
Wort zum Sonntag 38KW/2022
„Heile Du mich, Herr, so werde ich heil; hilf Du mir, so ist mir geholfen!“
Zum Frühstück ein knuspriges Brötchen! Sehr lecker – aber womit wurde es gebacken? Und eine schöne heiße Tasse Kaffee! Was bringt das Wasser zum Kochen? Wie bleiben wir auf Dauer heil und gesund an Leib und Seele, seitdem wir mit der Coronapandemie und dem Krieg gegen die Ukraine leben müssen? Sollen Bundestag und -rat eine Strom- und Gaspreis-bremse beschließen? Ja. Aber für alle. Oder nur für die Bedürftigen? Doch wer ist bedürftig, und wer nicht? Und die, die mit Öl heizen, gehen dabei leer aus? Und wer bezahlt schließlich alles? Ach, ich möchte zur Zeit kein Politiker oder „König von Deutschland“ sein! Und selbst wenn wirklich gute und brauchbare Lösungen gegen die hohen Energiepreise gefunden werden: Wird man damit heil und gesund an Leib und Seele?
Der Prophet Jeremia, 628 vor Christus zum Propheten vom Königreich Juda berufen, bittet in unheilvollen Zeiten: „Heile Du mich, Herr, so werde ich heil; hilf Du mir, so ist mir geholfen!“
(Spruch für die Woche nach dem 23.10.; Jeremia 17,14)
Wie soll Gott Jeremia heilen? Wie kann Er ihm helfen?
Indem Er Seinen Propheten tagtäglich dabei unterstützt, dreißig (!) Jahre lang nur „Unheil“ und „Untergang“ für sein Volk zu verkünden. Natürlich fragen da die Leute je länger desto mehr: „Wo bleibt das Unheil, das du uns dauernd ankündigst? Wann kommt der böse Tag des Untergangs?“
Der Tag kam 587 vor Christus mit den Babyloniern unter König Nebukadnezar. Sie eroberten Jerusalem und zerstörten die Heilige Stadt restlos.
Uns wird nicht berichtet, Jeremia sei irgendwie stolz darauf gewesen, dass er recht behalten hatte mit seinen jahrzehntelangen Warnungen…
Pfarrer Hermann Rotermund, Kirchspiel Querfurt