Wort zum Sonntag

„Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ (Lukas 8, 8b)

Kennen Sie das auch? Jemand aus der Familie hat etwas gesagt und nach ein paar Minuten fällt Ihnen auf, dass Sie gar nicht wissen, was es war? Zuhören ist nicht einfach.
Hier im Bibelwort geht es um das Hören auf Gottes Wort. Ich hatte leider noch nie das Gefühl, dass Gott mich direkt anspricht: „Hör mal zu Sarah! Hier ist mein Plan.“
Natürlich gab es schon Situationen, wo ich im Nachhinein merke: Das war Gott. Eine Tür zu, eine Tür auf. Aber so direkt? Leider nein.
Und doch gibt es viele Zeugenberichte von Menschen, die Gott gehört haben. Die ersten stammen noch aus der Bibel, aber auch später gab es Menschen, die Gottes Botschaft ganz klar erkannt haben. Einer von ihnen ist Martin Luther King, ein Pastor aus den USA. Er hat für die Rechte der Schwarzen gekämpft und ist dafür gestorben. Als er der Anführer der Bewegung wurde, wurden er und seine Familie bedroht von weißen Rassisten. In dieser Notlage saß er am Küchentisch und hat an allem gezweifelt. Er wollte weg, ohne wie ein Feigling dazustehen. Und da war ihm, als hörte er in sich eine Stimme, die ihm gesagt hat, dass er stark sein soll, denn Gott wird immer an seiner Seite sein. Das war der Moment, wo Martin Luther King entschieden hat, dass er alles macht, um für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Er hat sich darauf verlassen, dass Gott ihm hilft und immer an seiner Seite ist.
Zuhören ist nicht immer leicht. Aber Gott spricht uns direkt an, im Gebet, im Alltag, in der Stille, im Lärm. Hier heißt es nicht nur hören, sondern zuhören. Und wenn Gott etwas sagt, dann heißt es am besten auch: Handeln.
Sarah von Biela
Gemeindepädagogin