»Gesucht ist eine Kirche der Wachsenden«
(Ernst Lange, Theologe)

Gesucht ist keine wachsende Kirche, sondern eine Kirche, in der Menschen (wie viele oder wie wenige auch immer) wachsen können. Das ist lebendige Kirche.

Ehrenamt – freiwillige Arbeit

Freiwilligenarbeit, so nennt man heute eher das Ehrenamt. Freiwillig arbeiten Menschen mit – in kommunalen Parlamenten, bei der Feuerwehr, in Kitas, in der Arbeit mit Geflüchteten und auch in der Kirche.
Freiwillig, das heißt ohne angemessene Bezahlung, ohne dass mit dieser Tätigkeit der Lebensunterhalt verdient werden könnte.
Arbeit, das bedeutet verbindlich, professionell, manchmal mühsam, aber auch: bewahren und bebauen.  

Kirche – eine Gemeinschaft von froh gewordenen Menschen

Die »alten Geschichten Gottes mit den Menschen« in der Bibel werden immer wieder zu frohen Botschaften – Botschaften, die Menschen aufrichten und angstfrei leben lassen; Botschaften, die mutig handeln und sich dem Nächsten und den Mitgeschöpfen zuwenden lassen. Davon lebt Kirche, so ereignet sich Kirche. So kann Kirche Botschaften, die sie selbst als frohmachend erlebt hat, an die Gesellschaft weitergeben.

Hand und Fuß – ehrenamtliches Engagement in der Kirche

Kirche ist nicht machbar. Diese Erkenntnis schützt vor Überforderung.
In Kirche und als Kirche leben Menschen mit verschiedenen Gaben und Aufgaben. Der Apostel Paulus vergleicht sie mit einem Körper, der viele Glieder hat (1 Kor 12): Jede und jeder ist anders und kann etwas anderes gut – Texte lesen, predigen, Kranken beistehen, das Weihnachtsoratorium dirigieren oder singen, schweigen, Posaune blasen, durch Kirchen führen, mit Jugendlichen Mister X fangen, Familienfreizeiten planen, organisieren und Finanzpläne lesen, bei Konflikten vermitteln. Daher sind alle Christinnen und Christen als ein Körper aufeinander angewiesen: »Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht…« (1 Kor 12,21).  
Manche Christinnen und Christen werden für den Dienst in der Kirche speziell ausgebildet und dazu als Hauptamtliche beauftragt.
»Alle Christen sind wahrhaft geistlichen Standes und ist unter ihnen kein Unterschied denn des Amtes halber, wie Paulus in 1 Kor 12,12 sagt, dass wir allesamt ein Körper sind […] So folgt daraus, dass Laien, Priester, Fürsten, Bischöfe und, wie sie sagen, ›Geistliche‹ und ›Weltliche‹ keinen anderen Unterschied haben, denn des Amtes oder Werkes halber und nicht des Standes halber; denn sie sind alle geistlichen Standes…«, schrieb Martin Luther (allgemeines Priestertum aller Gläubigen).
Kirche entsteht idealerweise im gemeinschaftlichen, gleichberechtigten und gemeinsam verantworteten Miteinander vieler Engagierter. Kirche entsteht von unten, nicht von oben. Ehrenamtliche als »Expertinnen und Experten des Alltags« bilden dabei vielfach eine Brücke über die kircheninternen Kreise hinaus in die Gesellschaft.


Arbeit mit Ehrenamtlichen im Kirchenkreis Merseburg

Der Kirchenkreis versteht sich als »dienende Struktur«. Bereits seit 2014 gibt es die »Orte der Begegnung« im Kirchenkreis Merseburg. Hier soll die »dienende Struktur« konkret werden.

Für die Arbeit mit Ehrenamtlichen hat der Kirchenkreis die Stelle der Kreisfachreferentin für Ehrenamt eingerichtet. Seit 2016 hat diese Lydia Schubert inne. Ich bin erreichbar: Für Ihre Anregungen, für Ihre Kritik. Sie können mich kontaktieren, wenn sich Probleme auftun. Ich bin außerdem offen für Ihre Ideen! Nehmen Sie mit mir Kontakt auf!

Andere können mir neue Ideen und Erfahrungen mitbringen. Ich kann mit meinen Ideen und Erfahrungen andere bereichern. Der Austausch untereinander schafft Dienstgemeinschaft (»Ich bin nicht allein!«) und kann Horizonte weiten. Gemeinsam können Möglichkeiten des Voneinander-Lernens und der Kooperation gestaltet werden.

Mit unseren Bildungsangeboten möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, das, was Ihnen Freude bereitet, zu begießen und Neues auszuprobieren.

Die Basis für Fortbildungen bildet theologische Arbeit. Denn durch den Glauben an Gott und das Nachdenken über ihn unterscheidet sich die Kirche von einem Kulturverein.

Wesentlich für Fortbildungen ist außerdem der gesellschaftliche und politische Kontext, weil Glauben und Theologie nicht im luftleeren Raum geschehen. Daher finden Sie in den »Orten der Begegnung« Angebote bspw. für Vorsitzende der Gemeindekirchenräte neben Bibelarbeiten und Diskussionen zu gesellschaftspolitischen Themen.

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