21.02.2020
Wort zum Sonntag 01/2020

„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem… .“

Jerusalem, das ist mehr als ein Ort auf der Landkarte. Um Jerusalem konzentrieren sich das Leid und die Hoffnung von Juden, Christen und Muslimen. In Jerusalem lebten die Könige Israels. Dort mahnten die Propheten. Jesus Christus wirkte in dieser Stadt. Hier hat er gelitten, wurde gefoltert, gekreuzigt und hier ist er gestorben. In Jerusalem hat Gott Jesus von den Toten auferweckt und hier wurde die erste christliche Gemeinde gegründet.
Am kommenden Mittwoch beginnt die Passionszeit. Sieben Wochen Zeit, über unser Leben nachzudenken.
Der Weg durch die Passionszeit ist seit vielen Jahren begleitet von der evangelischen Aktion „7 Wochen ohne“. Sie will uns ermutigen, diese Zeit bewusst zu gestalten. Dabei geht es nicht um ein verordnetes Hungern und Dürsten, mit der Angst am eigenen Vorsatz zu scheitern.“ 7 Wochen ohne“ will helfen, dass wir unser Leben klarer sehen, Möglichkeiten und Grenzen stärker in den Blick nehmen. Es geht nicht um Verzicht, sondern um Entdeckungen der eigenen Lebensmöglichkeiten. Dabei lädt in diesem Jahr das besondere Motto „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“ ein.
Viele von uns sehen angesichts der Probleme in unserem Land, in Europa, ja auf dem ganzen Globus  die Gegenwart und  auch die Zukunft gekennzeichnet von pessimistischer Grundstimmung.  Als Menschen können wir uns dem nicht entziehen. Es fällt uns schwer, den Pessimismus zugunsten des Optimismus zu überwinden.  „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem!“ Jesus ist diesen Weg gegangen, um uns die Augen dafür zu öffnen, dass diese Welt auch ganz anders sein könnte.

Neithard Ebel, Kreisschulpfarrer