30.04.2020
Wort zum Sonntag 08/2020

Von Schlangen und anderen Wundern

Der kleine Junge, der mit mir am Tisch sitzt, bastelt eifrig ein buntes Wirrwarr aus Knete. Weil ich nichts erkenne frage ich, was er da knetet. Es ist ein fliegendes Auto, erklärt er begeistert. In dem Auto zeigt er mir, fährt eine Schlange. Ein fantasievolles Werk muss ich dem Zweijährigen zugestehen.
„Jauchzet Gott, alle Lande! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!“ heißt es zu Beginn des Psalm 66.
Gottes wunderbare Werke sehe und spüre ich überall um mich. In der Welt, die Gott für uns geschaffen hat, bewundere ich die Stärke des Lebens. Tiere und Pflanzen holen sich gerade weltweit ihre Plätze zurück. Es sind die Delfine in Italien, Pinguine in Südafrika und der Wolf bei uns. Das Leben ist aber auch sehr zerbrechlich. Drei Jahre knapper Regen haben ihre Spuren in der Natur hinterlassen.
Wir Menschen sind ebenso Werke Gottes. Wie alle seine Geschöpfe sind wir zerbrechlich und wunderbar. Und wir finden unsere Räume zum Leben. Ich bin immer wieder begeistert von all den schönen, liebevollen und fantasievollen Ideen, wie Menschen gerade Leben neugestalten. Dabei gelingt nicht alles und es macht nicht alle Entbehrungen wett, aber alle Einfälle zeigen schöpferischen Geist.
Ich schaue wieder zum Tisch und denke: „Was für ein wunderbares Werk.“ Eine Schlange aus Knete, die Auto fahren kann und das Kind, dass sich das ausdenkt.
„Wie wunderbar sind deine Werke.“

Einen Sonntag mit Wundern wünscht Ihnen Caroline Butzkies,
ordinierte Gemeindepädagogin im Pfarrbereich Querfurt-Nord