Wort zum Sonntag

Vom Glück

„Der arme Gottlieb ist gestorben und kommt in den Himmel direkt in Abrahams Schoß. Ein sorgloser Mann, ist gestorben und landet dagegen in der Hölle. Dieser bittet den Vater Abraham: Bitte schicke den armen Gottlieb zu meinem Bruder auf die Erde, der soll um Gottes Willen die Menschen nicht vergessen. Ich habe diesen Fehler gemacht und bereue es jetzt.“
Ähnliche Geschichten gibt es auch heute in vielen Varianten: „Mach es nicht so wie ich! Mach es besser“ Oder: „Kind, lerne für das Abitur, Du wirst dich sonst später ärgern!“ Oder vielleicht so: „Wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich alles anders machen.“ Sie sind jedes Mal neu, weil sie von jeder Generation und von jedem einzelnen Menschen neu erlebt und erzählt werden. Sie erzählen von Sorglosigkeit, großen Träumen, von Reue und der Sehnsucht, die Liebsten vor Unglück zu bewahren. Wir wünschen uns und unseren Lieben ein glückliches Leben und geben die Hoffnung nicht auf. Zum Glücklichsein gehört aber immer auch der Blick auf unsere Mitmenschen. Viele, die sich um andere kümmern, wissen das. Zu ihrem Glück gehört, wenn anderen geholfen wird, wenn andere glücklich werden. Der arme Gottlieb und der sorglose Mann gehören zusammen. Sie sollten sich immer schon im Leben begegnen und kennenlernen! Ich wünsche es ihnen.

Monika Groß
Referentin für die Arbeit mit Kindern und Familien