04.05.2024
Wort zum Sonntag 18KW/2024

Betrachtung zum Sonntag Rogate – Betet!                                             

Äh … da fehlen mir die Worte. Kennen Sie das: wenn es einem die Sprache verschlägt? Wenn man von einem Erlebnis oder dem Verhalten eines anderen so geschockt ist, daß einem buchstäblich die Worte fehlen. Meist passiert mir das auf der Autobahn. Rechts überholen, superdichtes Auffahren und dann Lichthupe. Da sitze ich oft sprachlos im Auto. Interessanterweise geht es Vielen ähnlich wenn´s ums Beten geht. Da höre ich oft: „Ich weiß doch gar nicht was ich da sagen soll“. Das ist nicht neu. Schon den Jünger ging es so, wie uns die Bibel berichtet. Und so baten sie Jesus: „Herr, lehre uns beten!“. Und Jesus antwortet: „So sollt ihr beten: Vater unser im Himmel“ und dann folgt das bekannteste Gebet der Christenheit, das Vater Unser. Das muß ich also nicht mal auswendig können. Möchte ich beten und fehlen mir die Worte, schau ich einfach in der Bibel nach. Bei Matthäus Kap. 6 Vers 9 oder bei Lukas Kap. 11 Vers 2 oder noch schneller, ich google es. Einfacher geht’s doch nicht. Martin Luther hat einmal gesagt: „Menschen, die beten, sind wie Säulen, die das Dach der Welt tragen.“ Finde ich auch und stelle mich gern in die Schar der Betenden. Klar, das Dach der Welt zu tragen ist schon ein hoher Anspruch. Aber ich bin ja nicht allein. Und die Last verteilt sich auf viele Schultern. So ist die Last zu stemmen. Und irgendwie auch ein geiles Gefühl. Das Dach der Welt zu tragen und mit dafür zu sorgen, daß uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Wenn ihnen also wieder mal die Worte fehlen, dann probieren sie es doch mal mit dem Vater unser. Bibel oder Smartphone zur Hand und los geht´s. Und, unter uns gesagt, nach dem 5. Mal brauchen sie nicht mehr nachschauen. Dann können sie es auswendig. Schönen Sonntag! 

 

Pfarrer Detlev Paul.
Pfarrstelle Weißenfels-Nord