11.05.2024
Wort zum Sonntag 19KW/2024
Eine der schönsten Aufgaben als Pfarrer ist es, Kinder oder Erwachsene zu taufen. Oft wird dazu auch eine Taufkerze angefertigt, die den Täufling später an die eigene Taufe erinnern soll. Im Taufgottesdienst wird sie entzündet und dazu sage ich: „Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12). Ich mag diese Lichtsymbolik sehr, denn genauso lebensnotwendig wie (Tauf-)Wasser ist auch das Licht für unser Leben – für Menschen, Tiere und Pflanzen. Besonders dort, wo Menschen unter schlechten Lichtverhältnissen arbeiten müssen, entwickelt sich oft eine besondere Wertschätzung für die lebenswichtigen Lichtstrahlen.
Auch für mich als Motorradfahrer ist Licht (über)lebenswichtig. Sehen und gesehen werden heißt es im Straßenverkehr - manche Biker montieren sogar Zusatzscheinwerfer. Ein gelbes Blinklicht auf der linken Seite zeigt für andere deutlich an, dass ich mit einer Drehung am Gasgriff gleich am Fahrzeug vor mir geschmeidig vorbeiziehen werde. Besonders aber bei Fahrten durch die Nacht ist der Lichtkegel meines Scheinwerfers die einzige Orientierung auf der Landstraße. Kurzum – auch für Biker hat Licht eine besondere Bedeutung.
Zu seinen Nachfolgern sagt Jesus: „Ihr seid das Licht der Welt!“ (Mt 5,14) Kein mühevoller Weg wird hier verheißen, sondern eine bleibende Zusage gegeben! Sie sollen nicht erst Licht werden, sie sind es bereits. Sie sind es, weil sie mit Jesus verbunden sind und sein Licht von ihnen widerstrahlt. Das ist Zusage und Auftrag zugleich! Deshalb leben wir in dieser Welt bewusst als Christ*innen und bekennen uns in Wort und Tat zu unserem Glauben.
Pfarrer Andreas Tschurn
Pfarrbereich Leuna-Wallendorf