25.06.2021
Wort zum Sonntag 24KW/2021
Merseburg feiert Dombrunnenfest
Der älteste Brunnen der Stadt hat vier Jahrhunderte lang die Häuser an der Domfreiheit versorgt. Dann war er ein Jahrhundert lang verschlossen und keiner hat mehr Wasser geschöpft.
Dennoch war das es die ganze Zeit vorhanden, unten in der Tiefe. Man muß es nur nach oben holen, um es nutzen zu können.
Auch im übertragenen Sinn gibt es Brunnen, die mit einer schweren Betonplatte verschlossen sind, verschüttete Quellen.
Es lohnt sich, sie zu öffnen. In der Beschäftigung mit der eigenen Geschichte, mit kulturellen Wurzeln. mit dem Glauben, aus dem die Generationen vor uns Kraft für ihr Leben getankt haben. Diese Quellen sind höchstens verschüttet, nicht versiegt. Es lohnt sich, Kraft und Liebe zu investieren, um sie sich wieder nutzbar zu machen.
So wie viele Merseburger sich engagiert haben, dass dieser alte Brunnen nicht in Vergessenheit gerät, sondern wieder schön wird. Nun erinnert er alle, die vorübergehen, daran wie wertvoll das Wasser ist.
Herzlich willkommen, am Brunne vor dem Dome!
Ihr Merseburger Dompfaff – Domprediger Bernhard Halver