29.09.2022
Wort zum Sonntag 37KW/2022

Gott sei Dank

„Alles muss klein beginnen. Lass etwas Zeit verrinnen,
es muss noch Kraft gewinnen und endlich ist es groß.
Schau nur dieses Körnchen, ach man sieht es kaum.
Wächst zu einem Grashalm, später wird´s ein Baum.“
Dieses Lied von Gerhard Schöne geht mir durch den Kopf. Wenn ich in diesen Tagen mit Kindergruppen arbeite, dann schauen wir uns Samenkörnchen an, nehmen sie in die Hand, fühlen und betrachten sie, wie winzig klein sie sind. Und wir überlegen, was für ein Wunder in ihnen verborgen ist – eine schöne Sonnenblume, ein großer Kürbis, eine reich gefüllte Weizenähre, eine leckere Möhre…
An diesem Wochenende feiern wir das Erntedankfest. Es ist gut und wichtig, sich immer wieder neu bewusst zu machen, wie dankbar wir sein können! Wir haben (trotz aller gegenwärtigen Probleme und Krisen und Sorgen) jeden Tag genug zu essen auf dem Tisch und das Notwendige zum Leben.
Gott lässt aus einem kleinen unscheinbaren Korn Wunderbares in Fülle wachsen - Blumen, die unser Herz erfreuen, und Früchte, die uns satt machen und ernähren. Und noch so vieles anderes gibt es, was Gott wachsen und gedeihen lässt: Freundschaften, Liebe und Vertrauen zum Beispiel – Dinge, die wir zum großen Teil nicht selber machen können, sondern die uns geschenkt werden.
Natürlich müssen wir das Unsere dazutun, dass die Pflanzen gedeihen. Und genauso müssen wir uns um Freundschaften und Beziehungen kümmern, sie hegen und pflegen und ihnen Nahrung und Dünger geben. Aber das Wachsen und Gedeihen, das können wir nicht selbst machen, das schenkt Gott. Gott sei Dank!

Pfarrerin Theresa Dürrbeck, Beauftragte für die Arbeit in Kindertagesstätten