03.11.2023
Wort zum Sonntag 42KW/2023

Reformation – Allerheiligen – Halloween.

Da haben wir jetzt aber was vor uns in der nächsten Woche. Reformationstag in der evangelischen Kirche, Allerheiligen in der katholischen Kirche und dabei auch noch Halloween für das Party- oder Gruselvolk. Halloween - dieser irische oder keltische oder auch amerikanische neumoderne Kram? Der hat den kirchlichen Reformationstag schon allein dekorationstechnisch etwas abgelöst.

Anstatt „Ein feste Burg ist unser Gott“ zu summen, ziehen auch bei uns verkleidete Kinder lieber durch die Straßen und bitten an Haustüren um Süßigkeiten. „Süßes oder Saures!“

Tja, aber immerhin müssen wir auch in der Kirche wohl zugeben, dass die Stimmung auf den Halloweenpartys des Öfteren ausgelassener ist als im Reformationsgottesdienst. Wie gehen wir damit um?

Ganz einfach. Wir feiern auch weiterhin den Reformationstag. Wir feiern den wichtigen Hinweis, dass man sich das Seelenheil nicht verdienen oder erkaufen kann. Wir feiern die reformatorische Entdeckung, dass Gott uns gerecht macht, dass wir sein können, wie wir sind, und dass wir nicht verloren gehen. Und wer dann noch Lust hat, der besucht danach die nächste Halloweenparty.

Und ich verweise auf die Bedeutung des Wortes Halloween und schlage die Brücke zur religiösen Wurzel und zu den katholischen Christen. Halloween wird ja nicht nur am evangelischen Reformationstag „gefeiert“, sondern gleichzeitig am Vorabend des katholischen Feiertages „Allerheiligen“. Und Halloween bedeutet nichts anderes als Abend vor Allerheiligen: all hallows` eve.

Das Fest, an dem in der katholischen Kirche der Heiligen gedacht wird. Und die sind recht zahlreich. Menschen, die sich im christlichen Glauben auf besondere Weise hervorgetan haben. Die Vorbilder sind.  Menschen mit einer ganz besonderen Verbindung zu Gott. Heilige haben oft einen eigenen Tag, aber es gab viele. Nicht für jeden konnte ein eigener Tag gefunden werden, es gibt ja nur 365 Tage und deutlich mehr Heilige. Da ist so ein Allerheiligenfest eine gute Sache. Ob man jetzt zu denen betet, da unterscheiden sich die evangelischen und katholischen Christen.

Wir haben also ein evangelisch-katholisches Doppelfest und Halloween mittendrin. Da ist doch für jede und jeden was dabei.

 

Pfarrerin Eva-Maria Osterberg
Braunsbedra