06.01.2024
Wort zum Sonntag 01KW/2024

Ein guter Vorsatz

Morgen ist Epiphanias und weil Feiertag ist, gibt es keine Zeitung. Deswegen schon heute mein Nachdenken über dieses Fest und seine Geschichte. Nur wenige, denke ich, kennen die Geschichte von den 3 Königen, die dem Stern folgen, nicht. Oft können mir Kinder sogar genau die Namen der drei nennen. Und damit geht es schon los. Schlage ich meine Bibel auf und lese bei Matthäus im 2. Kapitel nach, stehen da gar keine Namen, nicht mal eine Zahl. Nur allgemein von Weisen ist die Rede, jedenfalls in der Lutherübersetzung. Anderswo sind es Sterndeuter oder Magier. Lediglich die Aufzählung der Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrrhe, könnte dazu verleiten, drei Überbringer der Geschenke zu denken. Alle anderen Ausschmückungen und Namen sind in den Jahrhunderten der Tradierung dazugekommen. Wenn wir also zum eigentlichen Wert dieser Geschichte vordringen wollen, müssen wir eine Menge Farbe abkratzen.

Ich unterstelle den Schriftstellern der Bibel, dass sie ihre Geschichten geschrieben haben, um ihren Zuhörern von einem gelingenden Leben mit Gott zu erzählen. In dieser Geschichte kann ich einiges über die weise Art, nach Gott zu suchen, lernen. Weise werde ich nicht, indem ich zuhause sitze und grüble. Weise ist es, sich auf den Weg zu machen. Weise sind weise, nicht weil sie alles wissen, sondern weil sie die richtigen Fragen stellen und auch Umwege in Kauf nehmen. Von den Weisen lerne ich: es ist gut, sich nicht zufriedenzugeben, sondern aufmerksam nach Zeichen von Gottes Herrlichkeit zu schauen. Wäre das nicht ein schöner Vorsatz für das neue Jahr, sich auf die Suche zu begeben?


Gemeindepädagogin
Christine Aechtner-Lörzer
Portraitaufnahme von der Gemeindepädagogin Christine Aechtner-Lörzer