Wort zum Sonntag

Jetzt ist die Zeit

So steht es gerade überall beim Kirchentag in Nürnberg. Aber wofür ist jetzt die Zeit? Wenn ich mich umhöre, dann habe ich den Eindruck, es die Zeit aufzugeben. „Das bringt doch alles nichts.“ So die einhellige Meinung. Ökostrom, Trinkhalme aus Papier oder das bisschen Spenden an Brot für die Welt. Das ändert doch alles nichts am Klimawandel, an der Verschmutzung der Meere und auch nicht an der Ungerechtigkeit in unserer Welt.

„So ein Quatsch!“ ruft mir da das Motto des Kirchentages zu. Vom 7. bis 11. Juni 2023 treffen sich zehntausende Christinnen und Christen, nicht um gemeinsam aufzugeben, sondern um Ideen für den Aufbruch zu finden. Jetzt ist die Zeit Neues zu versuchen.

Jesus sagte diesen Satz im Markusevangelium: „Jetzt ist die Zeit: Gottes gerechte Welt ist nahe. Kehrt um und vertraut der frohen Botschaft!“

Das ist der Zweiklang, der unseren Glauben ausmacht. Wir dürfen auf Gott vertrauen. Der sich eine gute und gerechte Welt für uns überlegt hat und sie auch dahin führen wird. Aber damit endet es nicht. Unser Glaube führt ins Handeln, sonst ist er leeres Geschwätz. Stimmt, ich kann die Welt nicht retten. Das überlasse ich Gott.

Und trotzdem wir haben einen Einfluss. Mir fällt dazu eine Geschichte ein.

Nach einem Sturm liegen Unmengen Seesterne am Strand. Ein Mädchen wirft einen nach dem anderen zurück ins Meer. Ein Mann unterbricht sie. „Das ist doch sinnlos, du kannst niemals alle Seesterne retten.“ Das Mädchen nimmt einen Seestern, wirft ihn ins Meer und sagt: „aber für ihn macht es einen Unterschied.“

Jetzt ist die Zeit.

Caroline Butzkies
Ordinierte Gemeindepädagogin im Kirchspiel Querfurt