Wort zum Sonntag

Planschbecken der Hoffnung

30° – Sonnenschein: Zeit für das kleine Planschbecken im Garten. Mit Wasser gefüllt ist es am Nachmittag Dreh- und Angelpunkt für die ganze Familie. Eine glücklich-machende Beschäftigung für kleine Menschenkinder an warmen Tagen. Zugleich ist es der perfekte Zeitvertreib, auch für gestresste Eltern, um nebenbei die Füße zu kühlen. Auch der Familienhund darf hier nicht fehlen und wartet neben dem Planschbecken freudig auf jeden spritzenden Wassertropfen.

Für Mensch und Tier ist dieses kühle Nass, wenn auch nur aus einem kleinen Planschbecken, die Erfrischung des Tages. Es lässt mich lebendiger fühlen, nach der drückenden Hitze des Tages. Es belebt mich, schenkt mir neue Energie. Es scheint so einfach zu sein – Erfrischung zu bekommen.

Ganz so einfach, hat es die Natur da nicht. In vielen Gegenden Deutschlands sieht es im wahrsten Sinne des Wortes dürr aus. Kein Regen, kein Wasser – kaum Leben für die Pflanzenwelt. Ausgetrocknete Böden und besorgte Bauern sind die Konsequenz. Einfache Erfrischung – sucht man hier vergebens.

Ein Planschbecken zur Erfrischung lässt sich bildlich gesprochen eben nicht so einfach in jeder Lebenslage aufstellen. Was also tun, wenn mich alle Belastung müde und kraftlos machen? Wenn mir Ärger und Traurigkeit jegliches Gefühl von Lebendigkeit nehmen?

„Wenn nichts mehr geht, beten geht immer.“, sagte mir mal eine alte Dame, aus tiefster Überzeugung. Banal fand ich das damals, heute denke ich Recht hat sie, denn es zeigt: es gibt noch Hoffnung! An diese Hoffnung glaube ich und daran klammere ich mich in dürren und dunklen Zeiten, denn das ist es, was mich lebendig hält.

Kathrin Käss, Pfarrerin im Kirchspiel Querfurt