07.07.2024
Wort zum Sonntag 27KW/2024
Sommerübung
Diese Übung von Kolleginnen möchte ich gern an Sie weitergeben:
Nehmen Sie ein längliches Stück Papier. Falten Sie fingerdicke Querstreifen hinein. Die können auch etwas schief sein; ist gar nicht schlimm. Öffnen Sie den Streifen: Sie haben eine Treppe gefaltet (mit ein bisschen Phantasie…)!
Sagen wir: Eine Himmelstreppe. Eine Treppe, die zu einem himmlischen Ort führt. Eine Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Gehen Sie mit der Treppe in der Wohnung herum. Wohin können Sie die Treppe halten? Wo geht’s bei Ihnen zum Himmel?
S. stellt die Treppe an seine Laufschuhe, denn beim Laufen kann er sich fokussieren, spürt sein Herz schlagen, fühlt sich lebendig wie sonst kaum. Himmlisch. B. stellt seine Treppe an den Bücherstapel, oben liegt immer, jahrzehntelang schon, „Emil und die Detektive“, das seine Mutter ihm vorgelesen hat. T. stellt die Treppe in die Kartoffelrose im Garten, die sie an die Ostsee erinnert.
Stecken Sie die Treppe in die Hosentasche. Wo immer Sie einen Aufgang zum Himmel finden, stellen Sie die Treppe auf. Schreiben Sie gern, wenn Sie mögen, Wörter auf die Treppenstufen. Sammeln Sie diese Wörter den Sommer über.
Falten Sie die Treppe dann unterschiedlich zusammen – so entstehen immer neue Wortkombinationen.
Jakob jedenfalls, so erzählt es die Bibel, ist eine Himmelstreppe begegnet an einem Stein in einem fremden Land. Überall können sich solche Himmelstreppen auftun.
Denn der Himmel ist möglicherweise (nicht nur, aber auch) eine Fundsache. Und wie bei Jakob findet der Himmel manchmal uns an ganz unerwarteten Orten.
Einen fröhlichen Sommer wünscht Ihnen,
Lydia Schubert
Ehrenamtsbeauftragte im Kirchenkreis Merseburg