Wort zum Sonntag

Gott stillt?!

Obwohl ich täglich satt werde, gibt es da diesen Lebenshunger und auch Durst. Beispielsweise nach Wissen, Weisheit, Erneuerung, Liebe, Abenteuer, Gelassenheit, Freiheit, Mut…

Eine Sehnsucht, die sich kaum beschreiben lässt und immer neue Formen annimmt. Dieses Phänomen, dass Gott körperlichen und seelischen Hunger und auch Durst stillt, zeigt sich mir in den Perspektiven des Abendmahls. Essen und Trinken, Feiern und Teilen als eine Art der Gastfreundschaft, gehören zur gängigen Glaubenspraxis. Jesus nahm die Bedürfnisse der Menschen ernst, sättigte Tausende und saß mit ganz unterschiedlichsten Menschen zusammen. Im Abendmahl führen Christen von Anfang an diese Tischgemeinschaft fort, weil der Hunger nach Leben, nach Gemeinschaft gestillt werden möchte.

"So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern MitbürgerInnen der Heiligen und Gottes Hausgenossen."(Eph 2,19) – welch würdevolle Worte für Sonntag, die sagen: wir gehören zusammen an einen Tisch und im „zu Hause-Gefühl“. Ganz zu Hause fühle ich mich dort, wo ich…

• empfangen werde
• ungekämmt und ohne Spiegel sein kann
• Fehler mache und geschützt bin
• Gefühle zeige und nicht belächelt werde
• Entspanne

Kommen Sie genussvoll und gestillt durch diese Sommertage- auch, wenn Sie nicht zu Hause sind!

Rahel Insa Liebig
Pfarrerin im Entsendungsdienst Wallendorf