Wort zum Sonntag

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?“ Mt 5,13

„Da hast du mir aber ordentlich die Suppe versalzen!“ – „Schön, dass du deinem Ärger Luft machst, aber das ist doch keine Art ein Gespräch anzufangen“ – „Ach, willst du mir etwa sagen, wie ich mich zu verhalten habe, nachdem du…“
Ein Plan, der wohl nicht aufgegangen ist – und der oder die andere ist schuld – sagt zumindest die andere Seite. Eigentlich merkwürdig, dass man dafür den Ausspruch „die Suppe versalzen nimmt“, schließlich ist Salz wertvoll. Ohne Salz schmeckt es fad. Ohne Salz sind Dinge nicht so lange haltbar. Ohne Salz keine Kochsalzlösungen. Ohne Salz – zumindest in Weißenfels – kein funktionierender Geschirrspüler.
Salz ist etwas Gutes – und doch: man bekommt sofort viele Tipps, was man tun kann, wenn eine Suppe tatsächlich versalzen ist. Wie man die Situation… äh Suppe, abmildern kann, wenn man es übertrieben hat. Mit dem Salz.

Doch Jesus spricht: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?“ Mt 5,13

Vielleicht schießt man manchmal, wenn man etwas wirklich will, übers Ziel hinaus. Dann haben andere vielleicht das Gefühl, dass man ihnen die Suppe versalzen hat. Weil es ihnen zu viel auf einmal ist. Aber diese Energie, dieser Enthusiasmus für etwas, macht das nicht die Würze des Lebens aus?
Wäre es nicht sonst ein bisschen fad?
Was gibt Ihnen Würze im Leben? Wofür setzen Sie sich ein?

Pfarrerin Philine Hommel
Jugendarbeit im Kirchenkreis