16.08.2024
Wort zum Sonntag 31KW/2024

Das Himmelreich gleicht einem Schatz,
verborgen im Acker,
den ein Mensch fand und verbarg;
und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat,
und kauft den Acker.

(Mt13,44)

Auf einem Spaziergang durch die Felder sah er es eines Tages in der Ackerfurche blitzen. Nervös sah er sich um: Weit und breit war niemand zu sehen. Er ging ein paar mühsame Schritte durch den aufgepflügten Boden. Tatsächlich ein Schatz! Mit den Händen grub er ein wenig und fand Kostbarkeiten, Silberbesteck, Goldmünzen, eine kleine Statue. Er gräbt ihn vorsichtig wieder zu und kann an gar nichts anderes mehr denken. Sofort stellt er Erkundigungen an. Wem gehört der Acker? Würde er ihn verkaufen? Der Bauer wird sofort misstrauisch. Warum will dieser Mensch plötzlich dieses Stück Land kaufen? Probeweise nennt er einen astronomischen Preis. Der andere versucht nicht einmal zu verhandeln. Er schlägt sofort ein. Manchmal muss man eben alles auf eine Karte setzen. So ein Dummkopf, denkt der Bauer und steckt das Geld ein. Aber der Mann hat seinen Schatz. Was er jetzt damit anfängt? Das wird sich zeigen.

Haben Sie schon einmal einen Schatz gefunden? Er muss nicht aus Gold und Silber bestehen. Schätze können ganz unterschiedlich sein: Ein Sport, der einem die Welt bedeutet. Ein Rezept, von der Oma geerbt, das immer noch klappt, ein besonderer Mensch, von dem man erst nicht gedacht hätte, dass er mein Lebensmensch wird.

Plötzlich blitzt etwas auf und es könnte das Himmelreich sein. Wer dann unvernünftig genug ist, alles auf eine Karte zu setzen, kann etwas entdecken, wofür die Vernunft blind ist. Und dafür lohnt es sich manchmal, alles zu geben. Denn was wäre die Welt ohne Geheimnisse?

 

Pfarrerin Philine Hommel
Jugendarbeit im Kirchenkreis

Foto von Pfarrerin Philippe Hommel