Wort zum Sonntag

Schätze

Ich habe eine Schatzkiste bei mir zuhause. Darin liegen Erinnerungen aus dem Urlaub. Z.B. Muscheln vom Strand an der Nordsee, besondere Steine, die ich bei Wanderungen entdeckt habe, Familienfotos von schönen Feiern. Gut, wenn ich mich erinnern kann, gerade wenn es mal nicht so glatt geht im Leben. Da sind solche Erinnerungen ein Schatz, den ich wieder mal ausgraben kann, an den ich mich erinnern kann.

Am Sonntag wird in vielen Orten und Kirchengemeinden Erntedankfest gefeiert. Wenn wir unsere Kirche zu diesem Fest festlich schmücken und Erntegaben zum Altar bringen, dann ist das so als ob ich eine Schatzkiste fülle. Wir erinnern uns an das, was wir in diesem Jahr ernten konnten: Kartoffeln, Getreide, Obst, Gemüse, Blumen – auf den Feldern und in unseren Gärten. Da steckt viel Arbeit drin. Und unseren Landwirten und allen, die in ihren Gärten anbauen und ernten gilt ein großer Dank. Aber trotzdem können wir nicht allein für eine gute Ernte sorgen. Gott hat seinen Segen darauf geträufelt, damit wachsen konnte, was wir gesät haben. Er hat uns reich beschenkt. Dafür danken wir an diesem Tag.

Mich an das Gute erinnern, dankbar dafür sein. Das möchte ich nicht nur am Erntedankfest, sondern an allen Tagen meines Lebens. Das gibt mir Kraft auch an den nicht so rosigen Tagen, die es ja auch gibt, nämlich wenn es mal schwer wird. Das ist der Schatz in meiner Schatzkiste und davon zehre ich.

Das hat sicher auch der Beter des 103. Psalms gewusst, wenn er sagt: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Das Gute und Schöne im Leben sehen – das wünsche ich Ihnen.

Pfarrerin Eva-Maria Osterberg, Pfarrbereich Braunsbedra